Sauna wird zum Weltkulturerbe | Küng Wellness
Geschichten

Sauna wird zum Weltkulturerbe

Die Saunakultur in Finnland ist ein integraler Bestandteil des Lebens der Mehrheit der finnischen Bevölkerung. Deshalb wurde sie jetzt aufgenommen als immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Sie ist weit mehr als reine Körperpflege, erklärte die UN-Kulturorganisation. "In einer Sauna reinigen Menschen ihre Körper und ihren Geist und nehmen ein Gefühl der inneren Ruhe an."

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Lange Tradition

Der Saunabesuch in Finnland dient anders als in vielen anderen Ländern nicht nur zu Wellnesszwecken. Vielmehr ist das Saunieren für die Finnen eine wichtige Tradition, die bereits seit vielen Generationen weitergeführt wird. Früher bekamen Frauen ihre Kinder sogar in der Sauna, ganz entspannt und in Begleitung der Familie.

Die Tradition hat bis in die Moderne überlebt und auch heute gehen die meisten Finnen regelmässig in die Sauna. Während es früher viele Gemeinschaftssaunen gab, haben sich heute mehr Menschen eine private Sauna angeschafft. Diese werden in die Wohnung bzw. im Haus eingebaut, um Saunagänge besser in den Alltag integrieren zu können. Auch öffentliche Saunen sind in Finnland fast überall zu finden, zum Beispiel in Fitnessstudios und Hotels sowie in allen Schwimmbädern.

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Elektrisch oder mit Holzheizung

Immer mehr Menschen frönen dem Saunaerlebnis ähnlich der Finnen. Dabei gibt es verschiedene Arten an Saunen. Die meisten Saunen werden heute elektrisch betrieben. Diese haben den Vorteil, dass sie ohne viel Aufwand einsatzbereit sind und die Wärme konstant bleibt. Mit Holz beheizte Saunen kommen oft als Garten- oder Outdoorsauna zum Einsatz. Vorteilhaft sind hier die hohen Temperaturen und das ursprüngliche Feeling, das bei dieser traditionellen Saunaform aufkommt. Nachteilig ist der höhere Aufwand, der zum Aufheizen nötig ist.

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Saunabesuch in Finnland

Fazit

Ein Tag in der Sauna macht nicht nur den Finnen grossen Spass (siehe "Finnische Sauna"), auch weltweit verbringen immer mehr Saunabegeisterte gerne einen Wellnesstag beim Schwitzen und Erholen – entweder allein, mit Freunden oder sogar zusammen mit den Kindern. Und wer regelmässig in die Sauna geht, tut nicht nur für die Gesundheit etwas Gutes, auch die Seele profitiert von der wohltuenden Abwechslung zum Alltag. Als Anfänger sollten Sie es allerdings nicht übertreiben und zunächst mit weniger hohen Temperaturen beginnen.

Ort der Ruhe und Reinigung

Finnen gehen so oft in die Sauna, wie andere Menschen zum Sport oder Spazieren. Muss ein Finne länger darauf verzichten, fühlt er sich unausgeglichen und eingeschränkt. Denn schon seit vielen Jahrhunderten ist die Sauna in diesem Land ein Ort der Ruhe sowie der seelischen und körperlichen Reinigung. Das Nacktsein in der Sauna gilt dabei als die ursprünglichste Form des Seins und wird daher schon kleinen Babys nahegebracht. Oft sind die Finnen nur drei Monate alt, wenn Sie mit den Eltern den ersten Gang in die Sauna wagen. Das Saunieren kann dabei auf unterschiedliche Art zelebriert werden.

Blitzsauna oder mehrstündige Saunagänge

Ist im Alltag nur wenig Zeit, reicht oft schon eine kurze Schwitzeinheit in der Sauna aus, um zu entspannen. Neben dem Blitzsaunagang gibt es aber auch das Saunieren, das über mehrere Stunden hinweg zu einem ganzen Wellnesstag ausgedehnt wird – häufig auch als gesellschaftliches Treffen von Familien und Freunden. Viele Finnen nutzen dafür ihre Wochenendhäuser, um dort gemeinsam zu saunieren, zusammen zu grillen und anderen Aktivitäten nachzugehen. Besonders im Winter ist die Sauna hier sehr beliebt. Aufgeheizt in der Sauna geht es dann oft in eiskalten See oder direkt in den Schnee, um sich abzukühlen. Das kurbelt den Kreislauf an, ist aber nichts für ungeübte Saunagänger.

Der perfekte Saunaablauf in 4 Phasen

  1. Phase 1: Die richtige Vorbereitung

    Ohne eine gute Vorbereitung geht es nicht. Keinesfalls sollten Sie unter Stress direkt in die Sauna gehen, sondern sich zunächst auf die kommende Auszeit einstellen. Bereiten Sie Aufgüsse, Saunasteine sowie weiteres Zubehör vor und schalten Sie anschliessend gedanklich einen Gang runter. Eine angenehm warme Dusche reinigt Ihre Haut und bringt Ihren Kreislauf für den ersten Saunagang in Schwung. Hat die Sauna die richtige Temperatur erreicht, starten Sie mit dem ersten Durchgang.

  2. Phase 2: Ordentlich schwitzen

    Beim ersten Saunagang setzen Sie sich zunächst auf eine der unteren Stufen, um den Körper langsam zu erhitzen. Ein grosses Saunatuch ist wichtig, damit der Schweiss nicht auf die Bank läuft. Lassen Sie nun den stressigen Alltag hinter sich und stimmen Sie sich auf mehrere entspannte Saunarunden ein. Bis zu drei Saunagänge sind zu empfehlen. Anfänger sollten aber zunächst nicht gleich mit einer 95 Grad heissen Sauna beginnen, sondern erst einmal mit niedrigeren Temperaturen zwischen 50 und 65 Grad Celsius.

  3. Phase 3: Nach jedem Saunagang folgt die Abkühlung

    Je nachdem, wie viel Erfahrung Sie im Saunieren haben, werden 10 bis 15 Minuten Schwitzen empfohlen. Anfänger können auch mit einer kürzeren Verweildauer beginnen. Nach jedem Schwitzen muss der Körper wieder heruntergekühlt werden. Zum Beispiel mit einer kalten Dusche, einem Schwalleimer mit Eiswasser oder auch im Tauchbecken. Danach werden Sie sich erfrischt fühlen und alle Lebensgeister sind geweckt.

  4. Phase 4: Zum Schluss folgt die Ruhephase

    Nach dem Saunagang und der Abkühlung folgt eine Ruhephase. Diese sollte mindestens 30 Minuten lang ausfallen, gerne auch mehr, wenn ein kompletter Saunatag geplant ist. Die Ruhephasen sind wichtig für den Körper, um den Wechsel von Wärme und Kälte besser zu verkraften und sich komplett entspannen zu können. In jeder Ruhephase sollte der Flüssigkeitsverlust durch ausreichendes Trinken wieder ausgeglichen werden. Nach dem Ausruhen kann ein weiterer Saunagang folgen. Jeder Saunatag sollte mit einer reinigenden Dusche und ausgiebigen Ruhephase enden.